Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis 1997

 

Humanitäre Minenräumung

Handicap International verfolgt beim Kampf gegen Minen einen ganzheitlichen Ansatz – von der Risikoaufklärung über die langfristige Unterstützung von Minenopfern  bis zur humanitären Entminung und internationalen politischen Kampagnenarbeit.

Die Minen müssen weg!

Mehrere Entminer aus dem Tschad stehen mit Ausrüstung und Detektor in einer Reihe am Rand eines Minenfeldes. Mehrere Entminer aus dem Tschad stehen mit Ausrüstung und Detektor in einer Reihe am Rand eines Minenfeldes. Mehrere Entminer aus dem Tschad stehen mit Ausrüstung und Detektor in einer Reihe am Rand eines Minenfeldes. Mehrere Entminer aus dem Tschad stehen mit Ausrüstung und Detektor in einer Reihe am Rand eines Minenfeldes.

Die humanitäre Minenräumung  unterscheidet sich klar von der militärischen. Ziel ist es nicht, den Streitkräften einen sicheren Weg durch vermintes Gebiet zu bahnen, sondern die Minen vollständig zu beseitigen und der Zivilbevölkerung ein Leben in Sicherheit zu ermöglichen. Die meisten Minen werden noch immer manuell geräumt. Das heißt, Entminungsteams kriechen Zentimeter um Zentimeter voran, suchen den Boden z.B. mit Metalldetektoren ab, prüfen mit Minensuchnadeln die Umrisse, um dann vermeintlich gefährliche Gegenstände vorsichtig freizulegen. Das ist Schwerstarbeit: Die Entminer*innen arbeiten überwiegend auf den Knien, sind oft heftigen klimatischen Bedingungen ausgesetzt und müssen sich bei dieser lebensbedrohlichen Aufgabe stark konzentrieren.

1992 rief Handicap International gemeinsam mit anderen Organisationen die Internationale Kampagne für ein Verbot von Landminen (ICBL) ins Leben. 1997 wurde dieses Verbot mit dem Ottawa-Vertrag beschlossen (Inkrafttreten 1999). Für unser politisches Engagement und die erfolgreiche Kampagne erhielten wir gemeinsam mit der ICBL den Friedensnobelpreis.

Unbemannte Minenräumungs-Maschinen

Unterstützung erhalten die Teams unter bestimmten Bedingungen von Maschinen. Im Tschad zum Beispiel kommt aktuell eine unbemannte, ferngesteuerte Entminungsmaschine zum Einsatz. Mit einer Art Fräse und Siebschaufel werden die Minen und andere explosive Kriegsreste vorsichtig aus der Erde gegraben.

Entminungsmaschine fährt durch die Wüste im Tschad Entminungsmaschine fährt durch die Wüste im Tschad Entminungsmaschine fährt durch die Wüste im Tschad Entminungsmaschine fährt durch die Wüste im Tschad

© Gwenn Dubourthoumieu / HI

Im Nord-Tschad kommt eine hochmoderne, ferngesteuerte Entminungsmaschine zum Einsatz ... weiterlesen

Ein Entminer steuert eine Entminungsdrone in der Wüste des Tschads. Ein Entminer steuert eine Entminungsdrone in der Wüste des Tschads. Ein Entminer steuert eine Entminungsdrone in der Wüste des Tschads. Ein Entminer steuert eine Entminungsdrone in der Wüste des Tschads.

© John Fardoulis / HI

Mithilfe von Drohnen, die mit Infrarotkameras ausgestattet sind, können verdächtige Objekte geortet werden... weiterlesen

Tests mit Drohnen

Eine weitere große Unterstützung in der Minenräumung sind Drohnen. Mit dem Partner Mobility Robotics hat Handicap International im Tschad den Einsatz von Drohnen getestet, um die Räumung von Minen und anderen explosiven Überresten zu beschleunigen: Mithilfe von Drohnen, die mit Infrarotkameras ausgestattet sind, können verdächtige Objekte geortet werden. Außerdem können mit den Drohnen Karten erstellt werden, um die Einsatzorte für die Minenräumer*innen besser zu definieren. HI leistet hierbei Pionierarbeit. Die neuen Methoden beschleunigen die Räumaktionen, machen sie sicherer, kostengünstiger und effizienter. 2020 wurden wir für dieses Projekt mit dem Horizont-Preis der Europäischen Union für kostengünstige High-Tech-Projekte für die Humanitäre Hilfe ausgezeichnet.

In akuten Kriegsgebieten kann keine Minenräumung stattfinden. Seit  2014 steigt die Zahl der Opfer durch Landminen und andere explosive Kriegsreste leider wieder. Dies liegt an der besonders hohen Opferzahl innerhalb von aktuellen Konfliktherden wie Afghanistan, Jemen, Syrien oder der Ukraine. Ein großes Problem sind auch improvisierte Sprengsätze, die wie Landminen von ihren Opfern selbst ausgelöst werden.


Nur mit Ihrer Hilfe können wir unsere Projekte zur Minenräumung umsetzen!  
 

Mit Ihrer Hilfe setzen wir unsre Entminungs-Projekte um. Jeder Euro wirkt!

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Landminen sind geduldige und hinterhältige Waffen – weltweit soll es über 600 verschiedene Arten geben. Für unseren Kampf dagegen wurden wir ausgezeichnet.
Minen gefährden vor allem die Zivilbevölkerung. Sie töten, verstümmeln oder führen zu Erblindung. Wir stehen den Opfern bei.
1992 rief Handicap International gemeinsam mit anderen Organisationen die Internationale Kampagne für ein Verbot von Landminen (ICBL) ins Leben.