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Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis 1997

 

Ruanda

Der Völkermord in Ruanda (1994) ist mehr als 20 Jahre her, seine Folgen sind jedoch noch immer spürbar. Handicap International hilft den Opfern dabei, gegen ihr psychisches Leid anzugehen und fördert unter Anderem die Inklusion von Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft. Zugleich hat Ruanda eine große Zahl von Flüchtlingen aus Burundi und der DR Kongo aufgenommen. Daher setzen wir uns auch für die Bedürfnisse der schutzbedürftigsten Flüchtlinge ein. 

Außerschulisches Bildungsangebot für Kinder und Jugendliche im Mahama Flüchtlingscamp

Außerschulisches Bildungsangebot für Kinder und Jugendliche im Mahama Flüchtlingscamp | © Neil Thomas / HI

Laufende Aktivitäten

Mentale Gesundheit

Ruanda war schwer gezeichnet vom Völkermord, der 1994 das Leben von 800.000 Menschen kostete. Handicap International begann unmittelbar nach dieser humanitären Katastrophe mit der Arbeit. Zwei Jahre später initiierten wir das erste Projekt für psychische Gesundheit. Mehr als zwanzig Jahre später leidet noch immer eine extrem hohe Zahl an Menschen in der Region am post-traumatischen Stress-Syndrom. Obwohl sich national vor allem in diesem Bereich um eine Verbesserung der medizinischen Versorgung bemüht wird, ist der Hauptgrund vieler psychischer Erkrankungen immer noch der Völkermord. Wir ergreifen Maßnahmen zur Förderung mentaler Gesundheit für die betroffenen Menschen und helfen ihnen, wieder Halt zu finden. Wir unterstützen besonders Menschen mit Behinderung, die unter psychologischen Schwierigkeiten als Folge von Gewalt leiden, z. B. durch Selbsthilfegruppen.

Rechte von Menschen mit Behinderung

Wir unterstützen zudem den Schutz von Kindern, vor allem Kindern mit Behinderung, um sie u.a. vor sexualisierter Gewalt zu schützen. Außerdem arbeiten wir mit dem Bildungsministerium zusammen, um allen Kindern Zugang zu Bildung zu ermöglichen, etwa durch Fortbildungen von Lehrpersonal oder barrierefreiem Umbau von Schulgebäuden.
Wir befürworten und unterstützen die Inklusion von Menschen mit Behinderung in die ruandische Gesellschaft. Damit Verbände von Menschen mit Behinderungen selbst für ihre Interessen eintreten können, bieten wir ihnen fachliche oder finanzielle Hilfe an. 

Inklusion in Flüchtlingscamps

Außerdem setzen wir uns für eine bessere Integration von Menschen mit Behinderung, älteren Menschen und Menschen mit psychologischem Unterstützungsbedarf in den Flüchtlingsgemeinschaften ein. Denn nur die Menschen, deren Bedürfnisse gesehen und gehört werden, können von den Angeboten und Dienstleistungen in den Flüchtlingscamps profitieren und sich ein selbständiges Leben aufbauen. Und nur wer aus der Unsichtbarkeit heraustritt, reduziert das Risiko von Missbrauch und Ausbeutung.
Um dies zu erreichen, unterstützt Handicap International in 7 Flüchtlingscamps mit Hilfe des Auswärtigen Amtes:

  • die Mobilisierung von Selbstvertretungsorganisationen, um Barrieren und Bedürfnisse besser in die Planung von Maßnahmen einfließen zu lassen;
  • die Errichtung sicherer, barrierefreier, kinderfreundlicher Räume und Angebote;
  • die Organisation inklusiver Freizeitaktivitäten und Sportevents;
  • die Organisation von Zeichensprachschulungen für Kinder mit Hör- und Sprachbeeinträchtigungen, deren Eltern sowie Lehrer/-innen und Dienstleistern;
  • die Einrichtung von außerschulischen Bildungsmöglichkeiten;
  • die Durchführung gemeindebasierter Rehabilitationsmaßnahmen; 
  • die Bereitstellung von 2.500 Hilfsmitteln wie Rollstühlen, Prothesen und Orthesen;
  • die Unterstützung von Jugendlichen mit Behinderung beim Zugang zu Ausbildungsjobs;
  • die Förderung kleiner Unternehmensgründungen von schutzbedürftigen Menschen.
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Hintergrund

Karte des HI-Einsatzes in Ruanda

Ruanda erholt sich langsam vom Völkermord an der Tutsi-Bevölkerung, der 1994 das Leben von 800.000 Menschen kostete.

Der Völkermord an der Tutsi-Bevölkerung in Ruanda wurde zwischen April und Juli 1994 verübt. Innerhalb von 100 Tagen verloren mehr als 800.000 Menschen ihr Leben. Dies brachte extremes Leid über die Bevölkerung. Der Völkermord steht am Anfang eines bisher nie da gewesenen ethnischen Konfliktes im Herzen Afrikas.

Zwei Jahrzehnte später hat das Land bedeutende Fortschritte zu verzeichnen: Nach Angaben der Weltbank ist das Bruttoinlandsprodukt um das Fünffache gestiegen. Die Armut ist um 25% zurückgegangen und Ungleichheiten wurden verringert. Die Millennium-Entwicklungsziele bezüglich der Verminderung der Säuglingssterblichkeit wurden erreicht. Außerdem wurden Armut und Einkommensungleichheiten reduziert.

Eine Notwendigkeit bleibt bestehen: Der Schutz und die soziale Inklusion von Menschen mit Behinderung und besonders schutzbedürftigen Personen. Tatsächlich ist es so, dass trotz des wirtschaftlichen Wachstums und der Weiterentwicklung der Grundversorgung (z.B. Gesundheitsversorgung, Zugang zu Wohnraum und Bildung) in Ruanda sehr viele Menschen in wirtschaftlicher, psychologischer und sozialer Hinsicht immer noch sehr bedürftig sind. Fast 29% der ruandischen Bevölkerung leiden unter posttraumatischem Stress-Syndrom und 53% unter Depressionen, die mit dem Völkermord in Zusammenhang stehen.

Darüber hinaus wird Menschen mit Behinderung ein Platz in der Gesellschaft verweigert und die Behörden kümmern sich nicht um sie. Die technischen und finanziellen Ressourcen, die dem Umgang mit Behinderung zugedacht werden, sind immer noch sehr begrenzt und die Zivilgesellschaft, gestärkt durch die zahlreichen Nicht-Regierungs-Organisationen, die sich für Rechte von Menschen mit Behinderung einsetzen, brauchen bessere Unterstützung.

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Weltweites Engagement:

Handicap International e.V. ist anerkannter Partner von folgenden öffentlichen Institutionen:

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