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Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis 1997

 

Haiti

Nach dem Erdbeben vom Januar 2010 und dem Hurrikan vom Oktober 2016, haben wir in Haiti umfangreiche Nothilfemaßnahmen durchgeführt. Heute unterstützen wir Menschen und Gemeinden dabei, sich angemessen auf weitere mögliche Naturkatastrophen vorzubereiten. Außerdem führen wir Entwicklungsprojekte durch, die sich auf den Zugang zu Rehabilitationsmaßnahmen und die berufliche und soziale Inklusion von Menschen mit Behinderung konzentrieren.

Ein Mann arbeitet in einem von HI unterstützten Reha-Zentrum in Haiti

Ein Mann arbeitet in einem von HI unterstützten Reha-Zentrum in Haiti | © Nadia Todres/HI

Laufende Aktivitäten

Inklusive Katastrophenvorsorge

Einige unserer Projekte helfen besonders schutzbedürftigen Menschen, vor allem Menschen mit Behinderung, sich auf Naturkatastrophen vorzubereiten und sich vor ihnen zu schützen. Unsere Teams sensibilisieren und trainieren dazu im abgelegenen Nordwesten des Landes die verantwortlichen Behörden und Evakuierungsteams damit sie die Bedürfnisse von besonders schutzbedürftigen Menschen stärker in ihre Maßnahmen einbeziehen. Auch unterstützen wir Behindertenorganisationen, damit sie ihre Bedürfnisse besser gegenüber den Behörden artikulieren können.

Gleichzeitig arbeiten wir mit einzelnen schutzbedürftigen Personen und deren Familien zusammen. Ziel ist es, die Rentabilität und Widerstandsfähigkeit der familiären Lebensgrundlage zu erhöhen. Sei es über den Anbau neuer Gemüsesorten oder über die Einführung neuer Techniken zur Viehhaltung. So kann die Familie nach einer Katastrophe schneller wieder ihren Lebensunterhalt sicherstellen.

Unsere Aktivitäten zur inklusiven Katastrophenvorsorge werden seit 2013 vom Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit gefördert.

Zugang zu Rehabilitationsleistungen

Vor 2010 gab es in Haiti nur 13 Fachkräfte für Physiotherapie. Die Förderung der Rehabilitationsberufe und die Ausbildung der Pflegekräfte für Rehabilitation sind deshalb zwei der Schwerpunkte unserer Arbeit vor Ort. Wir ergänzen außerdem die Ausbildung anderer Fachkräfte für Reha-Technik, die bereits eine offizielle Ausbildung genossen haben. Darüber hinaus fördern wir den Zugang zu qualifizierten Rehabilitationsdiensten und leisten einen – vor allem organisatorischen und technischen – Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsstrukturen.

Inklusion

Außerdem fördert HI die Inklusion von Menschen mit Behinderung in die Arbeitswelt. Zum einen klärt HI Arbeitgeber über das Potential von Menschen mit Behinderung auf. Zum anderen bieten wir Aus- und Weiterbildungen für Menschen mit Behinderungen an. So haben wir zum Beispiel zusammen mit dem nationalen Ausbildungszentrum für Köch/-innen einen mehrmonatigen Weiterbildungskurs für Frauen und Männer mit Behinderung angeboten. Dieser hat es den Teilnehmenden im Anschluss ermöglicht, ein eigenes kleines Unternehmen in ihrem Wohnviertel aufzubauen und damit finanziell unabhängiger zu werden.

Straßensicherheit

Ein Großteil von Verletzungen und Behinderungen entstehen in Haiti durch Straßenunfälle. Um die Sicherheit im Straßenverkehr in Haiti zu erhöhen, sensibilisieren wir daher die Bevölkerung für die Gefahren des Straßenverkehrs. Gleichzeitig fördern wir den Zugang von Menschen mit Behinderung zu den öffentlichen Verkehrsmitteln und die Einrichtung inklusiver Fahrgemeinschaften.

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Hintergrund

Karte des HI-Einsatzes in Haiti

Haiti zählt zu den ärmsten Ländern der Welt, in dem zudem noch chronische politische Instabilität herrscht. Die Bedürfnisse variieren stark zwischen den verschiedenen Regionen des Landes und den betroffenen Gruppen in der Bevölkerung. Das Land wird häufig von Hurrikans und Erdbeben heimgesucht, die die bereits anfällige Bevölkerung weiter schwächen und die defekte Infrastruktur weiter zerstören.

In der Hauptstadt Port-au-Prince sind die Bedürfnisse angesichts der sozioökonomischen Situation immens: die Arbeitslosigkeit, die vor allem die Jugend betrifft, die Inflation der Preise für die Grundbedürfnisse, die allgemeine Unsicherheit, fehlender Zugang zu Trinkwasser, zu Bildung und Gesundheitsdiensten. In den ländlichen Gebieten ist der Mangel an Dienstleistungen (Schulen, Gesundheitsdienste) beträchtlich, und die Bevölkerung ist angesichts der Naturkatastrophen (Wirbelstürme, Überschwemmungen, Dürre) sehr gefährdet. In diesem Kontext allgemeiner Armut ist die Situation der Menschen mit Behinderung noch alarmierender und ihre grundlegendsten Bedürfnisse – Nahrung, Wohnung, Gesundheitsdienste, Zugang zu Hilfsmitteln, Sicherheit – sind oftmals nicht gedeckt.

Weltweites Engagement:

Handicap International e.V. ist anerkannter Partner von folgenden öffentlichen Institutionen:

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