Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis 1997

Phase 2 - Leave no one behind!: Mainstreaming von Behinderung in der humanitären Hilfe

Menschen mit Behinderung machen etwa 15 Prozent der Weltbevölkerung aus. Dennoch werden die Barrieren, denen Menschen mit Behinderung nach Naturkatastrophen oder in Konfliktregionen gegenüberstehen, aber auch ihre Bedarfe und Kapazitäten in der humanitären Hilfe oft übersehen. Die humanitäre Hilfe sollte diejenigen erreichen, die sie am dringendsten benötigen, auch Menschen mit Behinderung.

Chelsia, 14 Jahre, aus Mosambik sitzt im Rollstuhl und wird von ihrer Freundin eine Rampe zur Schule hochgeschoben.

Chelsia, 14 Jahre, aus Mosambik konnte erst mit 8 eingeschult werden, als sie einen Rollstuhl erhielt. | © C. Briade / HI

Hintergrund

Im Jahr 2015 wurde die Umsetzung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen (VN-BRK) in und durch Deutschland von dem Monitoring Komitee der Konvention überprüft und  bestehende Lücken aufgezeigt. Dabei ging das Komitee auch auf Artikel 11 ein, bei dem Vertragsstaaten alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen müssen, um in Gefahrensituationen, einschließlich bewaffneter Konflikte, humanitärer Notlagen und Naturkatastrophen, den Schutz und die Sicherheit von Menschen mit Behinderungen zu gewährleisten. Dies schließt auch die Finanzierung und Durchführung von humanitärer Hilfe im Ausland mit ein. Eine der Empfehlungen des Komitees ist daher ebenfalls, dass die durch Deutschland finanzierten, humanitären Hilfsangebote die Bedarfe wie auch Potentiale von Menschen mit und ohne Behinderung berücksichtigen müssen.

Im Vorfeld des Humanitären Weltgipfels in Istanbul (WHS) im Jahr 2016 wurde die WHS Charta zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der Humanitären Hilfe von über 70 Akteuren, darunter Handicap International, entwickelt. Mit der Unterzeichnung der Charta verpflichten sich staatliche und nicht-staatliche Akteure, humanitäre Maßnahmen für Menschen mit Behinderungen zugänglich zu machen und diese in die Planung, Koordinierung und Durchführung von Programmen gleichberechtigt einzubeziehen.

Aus dieser Verantwortung heraus förderte das Auswärtige Amt seit 2016 das gemeinsam von uns und der Christoffel-Blindenmission e.V. (CBM) implementierte Projekt „Leave no one behind! Kapazitäten-Aufbau für deutsche Akteure der humanitären Hilfe zum Mainstreaming von Behinderung“. Das Projekt wurde im August 2018 erfolgreich beendet und ein Nachfolgerprojekt begann im September 2018.

Das Projekt

Dieses Projekt „Phase 2 – Leave no one behind!: Mainstreaming von Behinderung in der Humanitären Hilfe“ baut auf dem Wissen und den Erfahrungswerten aus der vorherigen Phase auf. Das ebenfalls vom Auswärtigen Amt geförderte Projekt, führen wir gemeinsam mit CBM und dem Institut für Friedenssicherungsrecht und humanitäres Völkerrecht (IFHV) der Ruhr-Universität Bochum durch.

Das neue Projekt ist auf drei Säulen aufgebaut:

  • Aufbau fachlicher Kapazitäten deutscher Akteure und ihrer lokalen Partner
  • Unterstützung in der Erarbeitung Globaler Richtlinien zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der humanitären Hilfe
  • Angewandte Begleitforschung zu Veränderungsprozessen hin zur inklusiven humanitären Hilfe

Grafik der Säulen des Projekts

Get in touch

Bei Interesse an einem der Seminare oder dem Coaching-Angebot kontaktieren Sie bitte:

Eva Maria Fischer

Haakon Spriewald
Projektkoordinator

E-Mail:h.spriewald[at]hi.org

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