Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis 1997

Klumpfuß: Mit Aufklärung und der Ponseti-Methode Behinderungen vermeiden

Der sogenannte Klumpfuß ist eine Fehlstellung des Fußes. Er kann mit der Ponseti-Methode wirkungsvoll behandelt werden, wenn werdende Eltern rechtzeitig aufgeklärt werden. In vielen Ländern mit schlechter medizinischer Versorgung ist dies jedoch nicht gewährleistet. Handicap International setzt deshalb auf Aufklärung und hilft außerdem ganz konkret durch frühe Erkennung und gezielte Behandlung von Klumpfüßen.

 

Helada wird in Gitega im Centre National d’Appareillage et de Rééducation behandelt

Helada leidet an Klumpfüßen. Im C.N.A.R. (Centre National d’Appareillage et de Rééducation) in Gitega wird er behandelt | © Dieter Telemans / Handicap International

Der Klumpfuß (pes equinovarus) ist eine angeborene Fehlstellung des Fußes: Knochen, Gelenke, Sehnen und Muskeln sind so verdreht, dass die Fußsohlen nach innen zeigen. Oft sind sogar beide Füße eines Babys betroffen. Ohne Behandlung versteifen sich die Gelenke immer mehr, irgendwann wird das Gehen fast unmöglich. Die Betroffenen leiden unter Schmerzen und haben ständig wunde Füße. Hinzukommt, dass sich der Klumpfuß zu einer bleibenden körperlichen Behinderung entwickelt. Zur persönlichen Beeinträchtigung kommt das soziale Stigma. Eine Arbeit zu finden, für eine Familie sorgen zu können: Das ist dann nur sehr schwer möglich.

Doch die Fehlstellung muss sich nicht zwangsweise so drastisch auswirken. Durch frühzeitige Behandlung lässt sich der Klumpfuß komplett beheben und hat keine Auswirkungen auf das spätere Leben. Die Heilungschance sind umso besser, je früher mit der Behandlung begonnen wird – am besten bereits im Babyalter. Hier setzt Handicap International in den Projekten an: Wir klären schwangere Frauen und Eltern vorsorglich darüber auf, wie wichtig die frühe Erkennung und Behandlung ist. So können wir gemeinsam verhindern, dass sich bei den betroffenen Kindern eine dauerhafte Behinderung entwickelt.

Sanukanchi aus Nepal hätte früh geholfen werden können, wenn ihre Eltern Bescheid gewusst hätten. Jahrelang kroch sie nur auf dem Boden ihrer armen Hütte herum. Lesen Sie, wieso sie heute selbstbewusst in ihre Zukunft blickt.

Wie behandeln wir einen Klumpfuß?

 

Die Behandlungen von Klumpfüßen sind vergleichsweise einfach und sehr wirksam. Die Methode, mit der Handicap International in Kambodscha und anderen Ländern arbeitet, kommt in den meisten Fällen ohne Operation aus und eignet sich daher besonders für die Arbeit in ärmeren Ländern. Sie heißt „Ponseti-Methode“:

 

Schritt 1: Diagnose nach der Geburt

Der erste wichtige Schritt ist die gezielte Untersuchung kurz nach der Geburt. In Kambodscha und vielen anderen Projektländern bieten wir daher Fortbildungen für medizinisches Personal, v.a. für Hebammen an. Nur wenn alle Beteiligten über die Krankheit aufgeklärt wurden, kann ein Klumpfuß rechtzeitig entdeckt und behandelt werden.

 

Schritt 2: Die Vorbereitung der Eltern

Je nach Grad der Fehlstellung legen wir gemeinsam mit den Eltern die Methode und Dauer der Behandlung fest. Die Eltern spielen eine entscheidende Rolle bei der Behandlung ihres Kindes: Wir zeigen ihnen, welche Übungen sie täglich zuhause machen müssen. Nur sie können die Heilungschancen hundertprozentig garantieren.

 

Schritt 3: Die Minimierung der Fehlstellung

Unsere Fachkräfte passen dem Baby einen Gipsverband an, um die Fehlstellung zu korrigieren. Hier kommt es auf die Erfahrung und das Fingerspitzengefühl unserer Fachkräfte an. Jede Woche bringen die Eltern ihr Kind zu uns, um den Gips zu erneuern.  Wenn sie zu weit entfernt leben und ihnen die Mittel zur Anreise fehlen, stellen wir ihnen eine Unterkunft in unseren Behandlungszentren zur Verfügung.

 

Schritt 4: Die Anpassung der Schiene

Nach dem achten Gipsverband bekommen die Kleinkinder eine speziell geformte Schiene, die den Klumpfuß weiter korrigiert. Diese müssen sie fast Tag und Nacht tragen. Sobald das Kind selbständig laufen kann, legen die Eltern die Schiene nur noch nachts an. Im Alter von drei bis vier Jahren darf es die Schiene schließlich ablegen.

Über den gesamten Zeitraum führen wir regelmäßige Kontrolluntersuchungen durch. Mit sechs Jahren wird das Kind dann nur noch einmal pro Jahr untersucht – solange, bis die Füße vollständig ausgewachsen sind. Dann gilt es als geheilt und kann ganz normal laufen. Dank der Behandlung bleibt ihm eine lebenslange Behinderung erspart.

 

Die Behandlung des Klumpfußes mit der Ponseti-Methode ist langwierig und fordert deshalb unser langjähriges Engagement. Dennoch lohnt sie sich für uns und unsere kleinen Patientinnen und Patienten, weil wir ihnen ein aufrechtes Leben ermöglichen – und sie in Zukunft mit Freude durchs Leben gehen können.

Unterstützen Sie unsere langfristige Arbeit! Spenden Sie jetzt.

Der Klumpfuß (pes equinovarus) ist eine angeborene Fehlstellung des Fußes: Knochen, Gelenke, Sehnen und Muskeln sind so verdreht, dass die Fußsohlen nach innen zeigen. Oft sind sogar beide Füße eines Babys betroffen. Ohne Behandlung versteifen sich die Gelenke immer mehr, irgendwann wird das Gehen fast unmöglich. Die Betroffenen leiden unter Schmerzen und haben ständig wunde Füße. Hinzukommt, dass sich der Klumpfuß zu einer bleibenden körperlichen Behinderung entwickelt. Zur persönlichen Beeinträchtigung kommt das soziale Stigma. Eine Arbeit zu finden, für eine Familie sorgen zu können: Das ist dann nur sehr schwer möglich.

Doch die Fehlstellung muss sich nicht zwangsweise so drastisch auswirken. Durch frühzeitige Behandlung lässt sich der Klumpfuß komplett beheben und hat keine Auswirkungen auf das spätere Leben. Die Heilungschance sind umso besser, je früher mit der Behandlung begonnen wird – am besten bereits im Babyalter. Hier setzt Handicap International in den Projekten an: Wir klären schwangere Frauen und Eltern vorsorglich darüber auf, wie wichtig die frühe Erkennung und Behandlung ist. So können wir gemeinsam verhindern, dass sich bei den betroffenen Kindern eine dauerhafte Behinderung entwickelt.

Sanukanchi aus Nepal hätte früh geholfen werden können, wenn ihre Eltern Bescheid gewusst hätten. Jahrelang kroch sie nur auf dem Boden ihrer armen Hütte herum. Lesen Sie, wieso sie heute selbstbewusst in ihre Zukunft blickt.

Wie behandeln wir einen Klumpfuß?

 

Die Behandlungen von Klumpfüßen sind vergleichsweise einfach und sehr wirksam. Die Methode, mit der Handicap International in Kambodscha und anderen Ländern arbeitet, kommt in den meisten Fällen ohne Operation aus und eignet sich daher besonders für die Arbeit in ärmeren Ländern. Sie heißt „Ponseti-Methode“:

 

Schritt 1: Diagnose nach der Geburt

Der erste wichtige Schritt ist die gezielte Untersuchung kurz nach der Geburt. In Kambodscha und vielen anderen Projektländern bieten wir daher Fortbildungen für medizinisches Personal, v.a. für Hebammen an. Nur wenn alle Beteiligten über die Krankheit aufgeklärt wurden, kann ein Klumpfuß rechtzeitig entdeckt und behandelt werden.

 

Schritt 2: Die Vorbereitung der Eltern

Je nach Grad der Fehlstellung legen wir gemeinsam mit den Eltern die Methode und Dauer der Behandlung fest. Die Eltern spielen eine entscheidende Rolle bei der Behandlung ihres Kindes: Wir zeigen ihnen, welche Übungen sie täglich zuhause machen müssen. Nur sie können die Heilungschancen hundertprozentig garantieren.

 

Schritt 3: Die Minimierung der Fehlstellung

Unsere Fachkräfte passen dem Baby einen Gipsverband an, um die Fehlstellung zu korrigieren. Hier kommt es auf die Erfahrung und das Fingerspitzengefühl unserer Fachkräfte an. Jede Woche bringen die Eltern ihr Kind zu uns, um den Gips zu erneuern.  Wenn sie zu weit entfernt leben und ihnen die Mittel zur Anreise fehlen, stellen wir ihnen eine Unterkunft in unseren Behandlungszentren zur Verfügung.

 

Schritt 4: Die Anpassung der Schiene

Nach dem achten Gipsverband bekommen die Kleinkinder eine speziell geformte Schiene, die den Klumpfuß weiter korrigiert. Diese müssen sie fast Tag und Nacht tragen. Sobald das Kind selbständig laufen kann, legen die Eltern die Schiene nur noch nachts an. Im Alter von drei bis vier Jahren darf es die Schiene schließlich ablegen.

Über den gesamten Zeitraum führen wir regelmäßige Kontrolluntersuchungen durch. Mit sechs Jahren wird das Kind dann nur noch einmal pro Jahr untersucht – solange, bis die Füße vollständig ausgewachsen sind. Dann gilt es als geheilt und kann ganz normal laufen. Dank der Behandlung bleibt ihm eine lebenslange Behinderung erspart.

 

Die Behandlung des Klumpfußes mit der Ponseti-Methode ist langwierig und fordert deshalb unser langjähriges Engagement. Dennoch lohnt sie sich für uns und unsere kleinen Patientinnen und Patienten, weil wir ihnen ein aufrechtes Leben ermöglichen – und sie in Zukunft mit Freude durchs Leben gehen können.

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